Zelle&Box-Notation
Was notiert wird
Im Gegensatz zur Standardnotation, bei der wir nur die Zellkandidaten notieren, notieren wir bei der Zelle&Box-Notation
- Zellkandidaten, als auch
- Boxkandidaten (Snyder Notation).
Zur Erinnerung: bei Boxkandidaten fragen wir "Für diese Nummer, welche Zellen sind möglich (innerhalb der 3x3 Box)?"
Weitere Informationen über Kandidaten findest Du auf dieser Seite.
Snyder-Notation
Die Notation von Boxkandidaten wird auch Snyder-Notation genannt, benannt nach Thomas Snyder, einem bekannten Rätsellöser und -ersteller. Da wir auf der letzten Seite schon ausgiebig über Zellkandidaten gesprochen haben, fokussieren wir uns auf dieser Seite auf den Teil der Boxkandidaten.
Währen er mit Sicherheit nicht die erste Person war, die Boxkandidaten benutzt, so war Thomas Snyder aber der, der Welt viele Male auf Wettkämpfen gezeigt hat, wie effizient diese Notationstechnik sein kann. Sie wurde seitdem von verschiedenen YouTube-Kanälen beworben, u.a. dem größten Sudoku YouTube-Kanal Cracking the Cryptic.
Die Snyder-Notation hat ihre Vorteile vor allem in der Schnelligkeit des Lösens, schließlich hat Thomas Snyder mehrere Sudoku-Meistertitel gewonnen. Die Verwendung und Notation von Kästchenkandidaten hilft dabei, Kandidaten schnell zu erkennen und diese per Paare und Dreiergruppen auszuschließen.
Diese Notation ist also hilfreich wenn es um vergleichsweise einfache Lösungstechniken geht (bis hin zu "Festsitzenden Kandidaten" oder Fischen wie z.B. dem "X-Wing"). Bei diesen Techniken kann die Snyder-Notation die Lösungsgeschwindigkeit erhöhen.
Boxkandidaten sind in ihrer Nützlichkeit begrenzt. Bei Techniken, die komplizierter sind als solche, die man bei Speed-Solving-Wettbewerben benutzt, benötigt man Zellkandidaten.
Darum verwendet die sudoku.coach App die Zelle&Box-Notation. (Diese benutzt sowohl Zell- als auch Boxkandidaten.
Wie notiert wird
Im Gegensatz zur Standardnotation, werden Zellkandidaten bei der Zelle&Box-Notation in die Mitte der Zelle geschrieben.
Die Boxkandidaten kommen in die Ecken der Zelle.
Siehst Du, wie die fixen 3en eine 3 in allen Zellen außer den beiden verhindern (innerhalb der 3x3 Box)? Das gleiche mit der 9.
Die Zellkandidaten befinden sich in der Mitte und die Boxkandidaten in den Ecken, so dass man die beiden eindeutig voneinander unterscheiden kann, was sehr wichtig ist.
Wo es einem hilft, Boxkandidaten (Snydernotation) zu notieren
Hier ist ein sehr einfaches Beispiel. Siehst Du, wie die vorgegebenen 7en die meisten Zellen in der unteren linken Box blockieren?
Wir notieren, dass die 7 nur in einer der beiden Zellen möglich ist.
Da wir wissen, dass eine dieser beiden Zellen eine 7 sein muss, können wir alle 7en in der Linie, die in Richtung der Kandidaten geht, eliminieren.
In Kombination mit allen 7en in der oberen Hälfte des Sudoku-Rastern, wissen wir jetzt wo die 7 in der oberen linken Box hin muss.
Es spielt keine Rolle, welche der beiden Zellen am Ende eine 7 sein wird. Der Rest der Spalte kann in beiden Fällen keine weitere 7 haben.
Aber ist es wirklich so hilfreich?
Jetzt könntest Du sagen, dass Du das auch ohne die Notierung der Boxkandidaten hättest sehen können, was natürlich stimmen kann, aber das gilt für alle Kandidaten. Kandidaten sind einfach nur Kandidaten, ob sie auf Papier oder einfach nur in Deinem Kopf sind. Der Sinn des Notierens auf Papier ist einfach, dass man nicht Gefahr läuft, diese Information zu vergessen.
Stell Dir vor, das Sudoku sieht stattdessen so aus. (Die beiden 7en in der oberen Hälfte fehlen.)
Hier kann man immer noch die beiden Kandidaten eintragen. Und sie dienen fortan als Erinnerung, dass diese Spalte keine weitere 7 enthalten kann.
Wenn die beiden fixen 7en in der oberen Hälfte sich dann irgendwann später offenbaren, dann kann man anhand der Notation direkt sehen, dass diese Spalte für 7en geblockt ist, und die 7 deshalb nur in die obere linke Zelle passt.
Der andere Vorteil
Der weitere Vorteil (neben dem schnellen Erkennen, welcher Kandidat in welcher Zeile oder Spalte blockiert ist) ist der folgende:
Wenn es in einer Box nur zwei Zellen gibt, die ein bestimmter Kandidat sein können, und eine dieser beiden Zellen von einer anderen Zahl besetzt ist, weißt Du sofort, dass die andere Zelle dann der Kandidat sein muss.
Beispiel: Wenn das hier die Position ist...
... und eine der Zellen von einer anderen Nummer besetzt wird...
... dann muss die andere Zelle eine 7 sein. So einfach ist das.
Im Allgemeinen: ein Sudoku-Raster voller Zellen mit nur zwei Kandidaten (seien es Zell- oder Boxkandidaten) kann zu sehr schönen Lösungsketten führen, bei denen man sein Hirn für ein paar Sekunden ausschalten kann, und Lösung nach Lösung eintragen kann, ohne zu denken.
Die Balance bewahren
Das hier sollte man nicht machen!
Hilfszahlen können sehr hilfreich sein um ein Sudoku schneller zu lösen, aber genau wie bei Zellkandidaten, sollte man es mit Boxkandidaten auch nicht übertreiben.
Sechs Boxkandidaten zu markieren (wie in diesem Beispiel) bringt rein gar nichts. Im Gegenteil: es verlangsamt Dich und sorgt nur für Unübersichtlichkeit.
Am besten ist es, wenn die Nummer nur in zwei oder drei Zellen innerhalb einer Spalte oder Zeile sein kann (natürlich immer noch innerhalb der Box).
Kandidaten, die über mehr als eine Linie (Zeile oder Spalte) verteilt sind, sind nur dann nützlich, wenn sie mit anderen solchen interagieren, wie in diesem Beispiel: